Die Trägheit der Masse ist nicht nur in der Physik ein Naturgesetz.
Sie ist das genetisch angelegte Verhaltensmuster eines jeden Menschen: "Ich mache das, was ich kenne."
Der Mensch braucht also einen Anstoß von außen, so, wie der auf die Erde zurasende Komet mithilfe eines Raketenaufpralls aus seiner Flugbahn auslenkt werden kann.
Das wird nicht von heute auf morgen klappen. Aber steter Fluß formt sein Bett.
Und dann wird auch der Gesetzgeber uns nicht mehr ignorieren können.
Denn jeder mit dem Fahrrad gefahrene Kilometer ist eine gute Strecke auf unserem Weg zur CO2-Neutralität!
Die Klimaschutz-Ziele, die die Bundesregierung uns allen gesteckt hat, sind anders gar nicht zu erreichen als mit einer drastischen Reduzierung des Auto-Individualverkehrs.
Aber nicht nur das allein. Hinzu kommen weitere handfeste Vorteile wie reduzierter Feinstaub (Reifenabrieb, Bremsbeläge), kein Lärm, verringerter Platzbedarf (auf Fahrbahn und beim Parken), gemindertes Unfallrisiko.
Auch sie verbringen den allergrößten Teil ihres Lebens im Kreis ihrer Lieben, gehen zu Fuß und viele von ihnen fahren selbst Fahrrad.
Auch sie wissen außerhalb ihrer Blechkiste die Vorteile zu schätzen, die eine autoarme und lebenswerte Stadt ihnen bietet.
Eines ist Dir klar: Du als einzelner Radfahr stündest auf verlorenem Posten.
Nur gemeinsam mit uns anderen bist Du stark.
Darin unterscheiden wir Radfahr uns nicht von einem einzelnen Arbeitnehm.
"Wenn unser starker Arm es will, stehen alle Räder still."
Dieses plakative Motto aus der Frühzeit der Gewerkschaftsbewegung paßt für unsere Zwecke wunderbar.
Unfallforsch haben seit mehreren Jahren schon herausgefunden, daß der Radfahr, der auf einem separaten Radweg fährt, ein signifikant erhöhtes Unfallrisiko trägt.
Diese Erkenntnis kannst Du Dir leicht anschaulich machen.
Denn der auf der Fahrbahn rollende Radfahr ist dort am ehesten sichtbar.
Wahrgenommen zu werden ist für jeden Verkehrsteilnehmer die beste Garantie dafür, ungeschoren sein Ziel zu erreichen.
Man denke beispielsweise an ein abbiegendes Fahrzeug, eine sich öffnende Beifahrertür oder ein aus einer Ausfahrt hervorschießendes Fahrzeug.
Wie wir Radfahrn unsere Kräfte bündeln können, wurde Dir beispielhaft schon hier gezeigt:
critical-mass
Wir Radfahr streiten dafür, die Straße in demselben Umfang benutzen zu dürfen wie ein Auto.
Wir wollen denselben Respekt für uns, wie er einem Auto entgegen gebracht wird.
Am Verstand des Autofahr liegt es jedenfalls nicht, daß sie die Verkehrswende immer noch nicht eingeleitet haben.
Niemand, der bei Troste ist, bestreitet heute noch, daß der innerstädtische Verkehr kollabiert ist, daß Lärm krank macht, daß Feinstaub und Abgase Asthma induzieren und daß jeder Liter verbrannter Kraftstoff einer zuviel ist.
Und daß das Fahrrad - neben dem ÖPNV - eine tragende Rolle spielen könnte, um die Zustände zu verbessern.
Worum geht es also dann?